Charlie Caftan • Leinenkleid

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Jede Woche sammle ich neue Schnittmuster zusammen und schaue, was in der Näh-Szene so los ist. Aber nicht viele Schnittmuster schaffen das, was der Kaftanschnitt von Closet Case mit mir gemacht hat. Denn DAS war wirklich love at first sight.

Der Kaftan ist ein meist bodenlanges kleidähnliches locker sitzendes Kleidungsstück mit langen Ärmeln, manchmal mit vorderen oder seitlichen Schlitzen. Der Kaftan soll seinen Ursprung im Alten Orient haben, später wurde das Kleidungsstück von osmanischen Sultanen getragen und war häufig reich bestickt. Kaftane kommen in vielen Kulturen vor, vor allem im Mittleren Osten bis Nord- und Westafrika und auch Zentralasien, wo das Gewand eher als Kimono bekannt ist. Der Kaftan wird sowohl von Frauen als auch von Männern getragen. Durch den weiten Schnitt soll der Kaftan für eine bessere Belüftung und Kühlung des Körpers sorgen, weswegen er vermutlich eher in den wärmeren Regionen verbreitet war und ist.

Nach Europa kam das Kleidungsstück erst Mitte des 20. Jahrhunderts, als der Stil erstmals von Fashiondesignern aufgegriffen wurde. In den 1960er Jahren wurde der Kaftan dann als Hippie-Fashion beliebt.

Wer mehr dazu erfahren möchte, kann hier, hier oder hier weiterlesen.

Der Kaftan wird gerade durch den schlichten Schnitt interessant und kann sowohl alltagstauglich als auch als Abendgarderobe designt werden. Außerdem hat es immer diesen ethnic style, der das Kleidungsstück exotisch und ungewöhnlich wirken lässt.

Der gerade Schnitt und die weiten Kimonoärmel haben mich dann beim Charlie Caftan auch so sehr angefixt. Die Version A, die ich hier gewählt habe, hat vorne auffällige Falten, was gerade bei Streifen einen tollen Effekt hat, wie ich finde. Weiterer Pluspunkt sind außerdem die seitlichen Taschen, denn ein Kleid mit Taschen ist einfach besser als ohne!

Was mich selbst überrascht hat, war, wie gut mir der weite V-Ausschnitt gefällt. Wow, ich meine Wow. Ich liebe den Ausschnitt. Er passt perfekt zum Rest des Kaftans und bringt die Schlüsselbeine so ungewohnt zur Geltung. Vielleicht bewerte ich das jetzt auch über, aber ich trage kaum, also wirklich fast nie, große Ausschnitte, weil ich das an mir nie mochte, und daher ist dieser V-Auschnitt so ungewohnt neu… und gut. I like it. 😉

Beim Nähen war für mich die einzige wirkliche Herausforderung dann das center panel – die passende Übersetzung hab ich noch nicht gefunden… aber es ist das kleine Stoffstück in der vorderen Mitte, das in eine Lücke eingesetzt wird und was ich absolut nicht verstanden habe in der Anleitung. Ein paar(!) Stunden später kam dann von Closet Case die Erklärung dazu auf dem Blog, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich mich schon damit abgefunden, dass ich es einfach nur hingewurschtelt hatte und es von außen halbwegs ordentlich aussah. 😉

Mit den Fotos ist es aber sehr viel verständlicher und beim nächsten Kaftan würde ich es sicher besser hinkriegen.

Da ich das Kleid am Ende noch um ca. 5cm gekürzt habe, hatte ich einen Stoffstreifen über, den ich gleich noch in ein Gürtelband verwandelt habe. Damit kann ich den Kaftan dann auch an der Taille binden und bekomme so einen etwas anderen Look. Die Versionen B & C des Schnittes beinhalten übrigens bereits ein Bindeband am Kleid, was mir auch sehr gut gefällt.

Als Stoff habe ich einen leichten Leinenstoff gewählt. Ich wollte unbedingt Streifen haben und wurde dann bei stoffe.de* fündig. Ich habe vorher noch nie mit Leinen genäht oder ein Kleidungsstück daraus getragen, aber es ist so angenehm, vor allem an den warmen Tagen – na, wenn da ein Leinen-Kaftan nicht das perfekte Sommergewand ist!

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Verlinkt: RUMS

Charlie Caftan
Schnitt : Charlie Caftan – Closet Case
Material : Leinen – stoffe.de*
Schwierigkeit : ●●●○○
Kosten : ●●●○○Schnittmuster : ♥♥♥♥♡
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5 Antworten

  1. Perfekt liebe Fredi, auf den Post hatte ich gewartet:-) Ich bin auch so verliebt in diesen Kaftan. Deine Version ist einfach perfekt geworden! Würde ihn Dir am liebsten stibitzen, damit ich hier endlich auch einen im Schrank habe…hahaha. Liebste Grüße, Selmin

  2. Wow – informierst du dich zu jedem besondern Schnitt so ausführlich, wenn du ihn nähst? Die Herkunft und Geschichte von bestimmten Schnitten kann ja echt interessant sein und ich habe mir schon oft vorgenommen, mal ein wenig mehr über Mode und ihre Entstehung zu lesen. Taschen fehlen mir an vielen Kleidern auch – selbst, wenn es eben schick aussieht. Allerdings sind so weite Schnitte für mich überhaupt nichts, denn darin fühle ich mich wie ein unförmiger Sack. Das kann aber auch daran liegen, dass ich generell nicht allzu weiblich gebaut bin. Dennoch freut es mich natürlich, dass dich dein neues Kleidungsstück so glücklich macht, obwohl es auch Elemente enthält, die du sonst eher nicht trägst, wie etwa den Ausschnitt. (hihi, und auf deine Schlüsselbeine kann man neidisch sein – meine wirken leider zu knochig :()Mit dem Bindeband macht das Kraftan echt eine tolle Taille – funktioniert das mit allen geraden und weiten Schnitten wohl so gut?Liebe Grüße

  3. Ui, an so einen Schnitt hätte ich mich garantiert nie gewagt! Aber deine Bilder (v.a. mit Bindegürtel) überzeugen und dein Schnitt + die Stoffwahl stehen dir sehr gut. Bin gespannt, ob man solche Kleider ab sofort häufiger sieht.Herzlicher GrußCarmen

  4. ich habe die B-version genäht und mich auch der Anletung von CC Patterns für das Mittelstück gehalten. Was mich allerdings sehr stört ist, dass der Rückenteil des Kaftans so riesig und nicht "gefitted" ist… werde mir wohl für den nächsten Abnäher überlegen. die Streifen sehen übrigens toll aus!lg aus wienKatie

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