Näh-Guide für englische Schnittmuster • Freebie

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Ahoy there!

Heute machen wir mal einen kleinen Ausflug hier bei Seemannsgarn. Da ich zurzeit sehr viele englische Schnittmuster ausprobiere, sehe ich mich immer wieder auch mit den englischen Anleitungen konfrontiert. Wer sich an anspruchsvolle und detailreiche Schnitte wagt, muss daher einiges mehr beachten als bei einfachen Jerseyschnitten.

Wo ich am häufigsten scheitere, sind die Maßangaben bei englischen Schnitten. Diese sind fast immer in Inch angegeben (es gibt auch welche, die sowohl Inch als auch Zentimeter angeben). Eigentlich sollte es nicht so schwierig sein, sich die wichtigsten Maße zu merken, aber ich muss wirklich jedes Mal wieder nachgucken.

Die Angaben der Nahtzugabe sind vor allem bei Schnitten wichtig, die mit unelastischen Stoffen genäht werden. Da ist es entscheidend, wann man 1/4″ Nahtzugabe hat und wann 3/8″. Das Gute an den Schnitten ist wiederum, dass die Nahtzugabe eigentlich immer im Schnitt enthalten ist. Dafür muss man die Anleitung dann gründlich lesen, da die Nahtzugabe nicht überall gleich ist.

(Ich muss mich sehr anstrengen, diese Nahtzugaben wirklich einzuhalten. Aber man merkt es spätestens, wenn man die falsche Nahtzugabe genommen hat und die Teile am Ende nicht passen, wie sie sollen. Die Schnittmuster, die ich bisher genäht habe, sind wirklich sehr gut erstellt und wenn man alle Maße beachtet, bekommt man perfekte Ergebnisse. Man muss es nur einhalten :P)

Aus diesem Grund habe ich mir endlich eine übersichtliche Tabelle mit den wichtigsten Inch-Angaben erstellt und außerdem die wichtigsten Vokabeln zusammengefasst.

Bei einigen Nähmaschinen, sind diese Maße auf verschiedene Art und Weise markiert, sodass man sich beim Nähen daran orintieren kann. Sollte die gewünschte Maßangabe fehlen, könnt ihr bei Tweed and Greet einen schönen Post lesen, in dem sie erklärt, wie ihr diese einfach einhalten könnt.
Ich habe außerdem noch diesen Post vom Bernina Blog gefunden, der nochmal einige Tipps  zu englischen Schnittmustern zusammenfasst.

Was mir auch sehr hilft, sind sogenannte basting stitches – also Heftstiche -, um Maße an der Stoffkante einzuhalten. Wenn man die Stoffkante beispielsweise 3/8″ umbügeln soll, näht man in diesem Abstand zur Stoffkante einen Heftstich und bügelt dann entlang dieser Naht. So gelingt es auch beim Bügeln, diesen Abstand genau einzuhalten.

Meine Tipps für englische Schnittmuster

Die meisten Schnitte sind mit hilfreichen Illustrationen versehen – es wird deutlich weniger mit Fotos gearbeitet als bei deutschen Schnitten. Das ist auf der einen Seite sehr hilfreich, da Nähte, Stoffseite und Details wirklich sehr gut zu erkennen sind. Andererseits kommt es doch manchmal vor, dass man einen absoluten Knoten im Kopf hat. Dann kann es weiterhelfen, mal auf den Blogs der Schnittersteller zu gucken, denn viele haben dort Sew Alongs veröffentlich, die Schritt für Schritt und mit Fotos bebildert die Anleitung erklären. Das ist sehr hilfreich, wenn es mit dem Verständnis der Anleitungstexte mal hapert und man etwas Anschaulicheres braucht. Da die Schnittersteller aber keine Romane verfassen und meist kurze präzise Sätze verwenden, kommt man mit ein wenig Englischkenntnissen schon sehr weit.
Und man braucht wirklich keine Angst zu haben: Wenn man sich in die Vokabeln etwas eingearbeitet hat, ist es gar nicht mehr so schwer zu verstehen. Als ich meinen ersten englischen Schnitt genäht habe (den Amy Backpack), musste ich mir die gesamte Anleitung übersetzen, um überhaupt etwas zu verstehen. Mittlerweile kenne ich die wichtigsten Schlagwörter und komme so sehr gut in den Anleitungstexten zurecht. Und wenn doch mal etwas unverständlich ist, kann man ohne weiteres Google fragen 😉

Ihr könnt die kleine Übersicht auch ausdrucken und euch über euren Nähtisch hängen, damit ihr die Angaben immer im Blick habt! Ihr könnt den Näh-Guide mit und ohne Foto herunterladen oder auch in schwarz-weiß. Zum Download geht’s hier!

Und einen Teaser zu einem Oberteil, bei dem ich diese Tabelle echt brauchte, lasse ich euch auch noch da. Zum Glück für euch: Den Schnitt wird es ganz bald auch auf deutsch geben 😉

Irgendwie ganz passend zum Thema fiel mir dieser amüsante Post von greenfietsen ein. Sie schreibt über die weit verbreitete falsche Aussprache des englischen Wortes ’sew‘. Ich halte auch beschämt die Hände vors Gesicht, denn es reimt sich eben nicht auf few oder knew. In der nächsten englischen Anleitung werdet ihr es danach nie wieder falsch lesen 😉

Fredi Seemannsgarn handmade

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12 Antworten

  1. Toller und hilfreicher Post liebe Fredi! Ich musste innerlich auch schmunzeln, denn ich wollte mich morgen tatsächlich an etwas Ähnliches setzen. Zwei Blogger ein Gedanke:-D…liebste Grüße, Selmin

  2. Eine sehr schöne Idee. 🙂 Vielleicht könntest du auch einen Blog Eintrag machen welche deine liebsten englischen Blogger oder Schnittmuster Designer sind? Das würde mich super sehr interessieren. 🙂

  3. Oooooh, wie lange dauert es denn noch bis zur deutschen Version deines angeteaserten Shirts? Da hast du mich gerade echt angefixt! Ich habe den Stoff auch bei mir liegen – sogar gewaschen ^^ jetzt bin ich aber schon sowas von gespannt hehe 😉

  4. Oh Danke!Ich habe mich zwar bisher noch nicht mal an ein deutsches Schnittmuster gewagt, aber ich bin mir sicher, dass ich früher oder später sich mal deine kleine Hilfe brauchen werde. Denn ich könnte wetten, dass ich mich schon sehr bald in einen englischen Schnitt verliebe ;)Und Shirt sieht übrigens echt spannend aus. Das musst du bitte, bitte zeitnah zeigen! Ich bin doch neugierig :)Liebe Grüße

  5. Vielen, vielen Dank für diesen tollen Post! Ich bin ja so ein Drauflos-Näher und mache viel intuitiv. Dennoch geht es mir z.B. bei den Größen wie dir, ich komme damit einfach nie auf Anhieb klar.LG Katrin

  6. Lieben Dank, Deine Tabelle ist super!Ich kämpfe auch immer mit ähnlichen Problemen wie Du sie beschrieben hast. Aber jetzt wird gleich die Tabelle ins Nähzimmer gehängt und dann gibt´s keine Ausreden mehr was englische Anleitungen angeht.Mit liebem GrußRegina

  7. Sehr cooler Guide! Hab mir das Foto gleich mal gepinnt ;-)Die Idee mit den ausgewählten Schnittmustern find ich auch cool. Vor allem kennst du bei denen dann schon die Tücken :-DLiebe Grüße, Daniela

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